04.11.2025
Kaum zwei Daten prägen die deutsche Geschichte so stark wie der 9. und 10. November.
Während der 9. November gleich mehrere historische Wendepunkte markiert – darunter die Maueröffnung 1989 und die damit verbundene Wiedervereinigung Deutschlands – steht der 10. November in Versmold im Zeichen des Gedenkens an die Opfer der Novemberpogrome von 1938.
Auch in diesem Jahr lädt das Versmolder Aktionsbündnis zu zwei Veranstaltungen ein, die an diese bedeutenden Tage erinnern.
9. November: Erinnerung an die deutsche Einheit
Die erste Veranstaltung findet am Sonntag, 9. November, um 11:15 Uhr im Rathaus statt. Im Mittelpunkt steht eine Fotoausstellung mit eindrucksvollen Aufnahmen aus Ostdeutschland zur Zeit der Wende, die bereits am 3. Oktober eröffnet wurde und nun um zwei Wochen verlängert wird. Historiker Rolf Westheider erläutert, dass auch in Versmold die Wiedervereinigung Spuren hinterlassen hat – viele Bürgerinnen und Bürger aus den neuen Bundesländern kamen 1989 in die Stadt, um im Rathaus ihr Begrüßungsgeld in Empfang zu nehmen. Bürgermeister Michael Meyer-Hermann lädt alle Interessierten herzlich dazu ein, eigene Erinnerungen und Erlebnisse aus dieser Zeit zu teilen.
10. November: Erinnerungsgang
Am Montag, 10. November, ab 18 Uhr findet der traditionelle Erinnerungsgang statt, der an das Schicksal der jüdischen Bevölkerung während der NS-Zeit erinnert. Treffpunkt ist das Erinnerungszeichen. In diesem Jahr wird Stadtführer Karl-Heinz Galling besonders auf das Leben der Familie Steinfeld eingehen, deren Geschichte bereits vor rund 15 Jahren aufgearbeitet wurde. Die Familie plante einst, nach Brasilien auszuwandern, konnte das Land jedoch aufgrund verweigerter Visa nicht verlassen und wurde 1942 deportiert.
Ergänzend wird bei der Veranstaltung erstmals eine wissenschaftliche Arbeit vorgestellt, die Stadtmitarbeiter Jan Darnauer im Rahmen seines Geschichtsexamens verfasst hat.
Mit beiden Terminen möchte die Stadt Versmold gemeinsam mit dem Aktionsbündnis die Erinnerung an die deutsche Geschichte wachhalten – an ihre dunklen Kapitel ebenso wie an die Momente der Hoffnung und des Zusammenwachsens.
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